Planung und Bau Bahnhofsmodul

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Bimmelboahn
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Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von Bimmelboahn »

Hallo!

Nachdem ich shinji auf der schmalspur-expo besucht hatte, habe ich mit der Planung für mein Bahnhofsmodul begonnen.
Der an einer eingleisigen, unelektrifizierten Gebirgsstrecke liegende Bahnhof besitzt drei durchgehende Gleise mit drei Bahnsteigkanten. Zudem gibt es ein kurzes Abstellgleis auf der Seite des Empfangsgebäudes und ein längeres Abstellgleis, das auch einen (Lok-)Schuppen anbindet. Die Einfahrweichen sind Y-Weichen. Der Mittelbahnsteig wird über eine Überführung erreicht, jedoch gibt es auch einen kleinen Überweg am Ende der Bahnsteige.
Der Bahnhof wird auf ein 120cm- und ein 60cm- Modul aufgeteilt. Die Breite beträgt 60cm,
der Anschluss von Modulen mit 40cm Breite ist natürlich einberechnet. Auf der einen Seite soll ein Tunnel folgen, auf der anderen Seite eine Brücke über einen Fluss. Ich baue aber so, dass man auch "Flachland" anschließen kann.

Anstatt mit Software zeichne ich lieber per Hand. Das hängt auch mit dem Gleispläne-Buch von Günter Fromm zusammen.
Bild
"P" steht natürlich für den Parkplatz vorm Empfangsgebäude. Dahinter soll eine Kleinstadt entstehen.
Oack sachte! Iech kumm schunn! Su schnell giehts ne bergoa!
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(aus dem Lied "Unse Bimmelboahn" von Hans Kühn, in Oberlausitzer Mundart)
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shiniji
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von shiniji »

Hallo Leon,

das ist doch schonmal ein schöner, kleiner Nebenbahn-Bahnhof. Die Breite mit 60cm ist passend um noch eine kleine Siedlung mit aufzubauen (zumal wir ja eh schon breitere Kopfstücke in der IG Nippon gemacht haben [--40--]-20-]. Ich bin gespannt auf die Umsetzung, Plane auf alle Fälle ein Modul mit eingleisigen Abzweig bzw. einen Haltepunkt mit Stichstrecke ein :D
Grüße
Patrick
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Leuchtturm
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von Leuchtturm »

Sehr schöne Anfang! Ein Bahnhof ist immer nützlich für einen Anfangsbetrieb.
Da ich auch noch eine eingleisige Nebenbahn für Ausstellungen (IG-Nippon und Privat) im Hinterkopf habe, kann man sicher später auch alles kombinieren. Ich schaue jedenfalls mal ab und zu hier vorbei ;)

Gruß Ulli
Gruß Ulli

Zuhause bei der JNR / JR auf Hokkaido
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Tibor Szepessy
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von Tibor Szepessy »

Hi,

darf ich Deine Pläne gleich mal durcheinander werfen? *lach*
Wenn es eingleisig werden soll, dann bietet sich für das japanische Thema die japanische Gleisführung an. Sinngemäß teilt sich das Gleis, und findet nach dem Haltepunkt wieder zusammen. Allerdings gibt es an beiden Enden eine Weiche der ein kurzes Stumpfgleis folgt.
Ein Beispiel wäre hier: https://goo.gl/maps/GhS6VqX87VeLHtWt6
Bei Suruga-Oyama gibts auch ein Abstellgleis mit Lokschuppen.

LG, Tibor
Mokei-tetsu
J.F.S
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von J.F.S »

Hallo Leon,

kleiner Tipp, wenn Du Vorbildpläne suchst, dann geh' einfach in Google Maps und suche Dir mal die Bahnhöfe an der Seibu-Chichibu-Line zwischen Hanno und Chichibu raus(Koma, Agano, Nishi-Agano, Higashiagano, Shomaru, Ashigakubo usw.). Das sind typische Bahnhöfe im Gebirge und einige davon haben auch noch die Anschlussgleise für die ehemaligen Steinbrüche. Die sind in Google Maps noch zu sehen. Hier sieht man auch deutlich die Flankenschutzweichen, die Tibor erwähnt hat. War bei uns auch mal Standard, wurde aber im Zuge der Einsparungen und veränderter Regelungen weitgehend abgeschafft.

Und - wie Tibor auch geschrieben hat - bei den "normalen" 2-gleisigen Kreuzungsbahnhöfen sind in Japan Y-Weichen üblich.
Das Interessante ist, bei kleinen Strecken sind die Ein- und Ausfahrweichen "Rückfallweichen"! D.h., die Züge fahren die Weichen bei der Ausfahrt einfach auf! Bei uns undenkbar, in Japan auf Nebenbahnen Standard! Wenn man sich manche Videos auf YouTube ansieht (z,B. von der Enoden) dann sieht man das ganz deutlich. Mir als ehemaligem Notfallmanager läuft's da immer kalt den Rücken runter...

Auch die Links, die Markus von der Chichibu-Railway eingestellt hat, sind da interessant und hilfreich. Die läuft auch ins Gebirge und trifft sich in Chichibu mit der Seibu-Chichibu Line. Im Übrigen eine der wenigen Kooperationen zwischen zwei Bahngesellschaften in der Fläche in Japan. So wechseln Triebzüge der Seibu auch auf die Gleise der Chichibu-Railway.
Im Vergleich dazu der Bahnhof Higashi Hanno. Hier gibt es noch nicht einmal eine Weichenverbindung zwischen den Gleisen der Seibu-Chichibu und der JR-East...
Die Chichibu Railway lebt auch heute noch vom Abtransport des Basalts des Buko-San. Hier wurde inzwischen fast der halbe Gipfel abgebaut:
Buko San.JPG
Ganzzüge mit Schüttgutwagen und Doppeltraktion sind hier noch alltäglich. Leider kam mir noch keiner vor die Linse, bzw. war der Fotoapparat immer gerade irgendwo im Rucksack oder der Tasche.
Interessant ist auch der Endbahnhof der Chichibu-Railway in Mitsumine Guchi. Hier gibt es für die C 58 363 des "Paleo-Express" noch eine Drehscheibe.
https://en.japantravel.com/saitama/jour ... press/7492

Viele Grüße

Jürgen
Bimmelboahn
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von Bimmelboahn »

Vielen Dank für eure Antworten.
Zum Thema Google Maps: Ich habe nur wahrlich schon Stunden, Tage mit diesem Kartendienst allein in Japan verbracht.
Mein Gleisplan entspricht ja einem Vorbild, nämlich dem Bahnhof Kawamoto auf der Sankou-Line. Dieser hat zwar keine dritte Bahnsteigkante, wobei das dritte Gleis ganz nah am Bahnsteig entlangführt. Auch zweigt hier keine Strecke ab. In der "Geschichte" meines Bahnhofes wurde die abzweigende (Stich-)Strecke erst später gebaut, der Abzweig wurde aus Platzgründen (enges Gebirgstal) erst auf freier Strecke errichtet. Diese Situation gibt es nicht oft in Japan, aber es gibt sie. Die Frage wäre jetzt, ob der Bahnhof beim Umbau für die Zweigstrecke jetzt unbedingt Schutzweichen erhalten hätte. Gerade auf Dieselstrecken habe ich sehr viele Bahnhöfe ohne Schutzweichen gesehen.
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Leuchtturm
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von Leuchtturm »

Moin,

ich habe von der Strecke, wo dein Gleisplan herkommt, vorher nur wegen der Kompletteinstellung 2018 gehört.
Auch wegen deine Strichstrecke, die später abzweigt, sind mir ein paar noch in Betrieb befindliche Situationen bekannt.
Eine interessante Auswahl ist es jedenfalls. Die Schutzweichen wurden meines Wissens nicht regulär eingebaut. Dies hatte den Grund, dass auf den Strecken meist geringere Geschwindigkeiten von <100km/h gefahren wurden und die Züge einen Sollstopp, oder langsames vorbeifahren, für die Blockabfertigung hatten. Dazu benötigte man keine Schutzweichen zu dieser Zeit. Bei meinen Recherchen in der Vergangenheit sind Schutzweichen erst ab den 1980ern bei neuen Gleislagen in den Betriebshaltestellen und Bahnhöfen eingebaut worden. Auch mit Hinblick auf die Erhöhung der Durchfahtsgeschwindigkeiten in Bahnhöfen, wo Expresszüge und schnellfahrende Güterzüge nicht halten bzw. hielten, war der Einbau notwendig.

Als Beispiel habe ich hier den Bahnhof Ombetsu Eki auf Hokkaido:

Bis 1982 war auf dem Streckenabschnitt eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h vorgesehen, im Bahnhof selber aber nur 50 km/h. Nach dem Umbau der Gleisanlage (Ortsgüteranlage am Empfangsgebäude aufgegeben, Containerverladung auf die gegenüberliegende Bahnhofsseite eingerichtet) 1982, wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 110 km/h auf dem Durchfahrtsgleis hochgesetzt. Damit aber wartende Güterzüge bei Überholungen und auf entgegenkommende Züge nicht versehentlich auf das Durchfahrtsgleis "rutschen" können, wurden an beiden Enden des Bahnhofes Schutzweichen eingebaut. Jeweils eines auf dem Überholgleis in Fahrtrichtung Obihiro und eines auf dem Durchfahrtsgleis in Fahrtrichtung Kushiro. Soweit meine Informationen wegen der Schutzweichen-Regulierung aus der Fachpresse.

Gruß Ulli
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Tibor Szepessy
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von Tibor Szepessy »

Hallo Leon,

ich habe das Übergangsmodul soweit betriebsbereit. Es ist im IG nippoN Standard 40cm breit mit Schnittstelle und 30cm lang. Vor und nach der N-PY280-15 Weiche mit Ausgleichsgleisen C280-15 sind jeweils 2 S18.5 verbaut. Damit geht sich der 4cm Abstand für die V Gleise sehr gut aus.
Hast Du Ideen zur Gestaltung?
20230213_215744.jpg
LG, Tibor
Mokei-tetsu
Bimmelboahn
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Re: Planung und Bau Bahnhofsmodul

Beitrag von Bimmelboahn »

Hallo Tibor,

schön, dass du für den Anschluss meiner Module alles vorbereitet hast.
Ich denke, dass an so einer Stelle noch irgendein Bahndienstgebäude stehen dürfte, welches den Übergang von zwei- zu eingleisiger Strecke regelt (Stellwerk/Blockstelle). Ansonsten könnte die Gestaltung eher nach ländlichen Vorbildern erfolgen. Wäre gut, wenn du mit der Begrünung noch warten könntest, bis ich soweit bin.
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